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Der Fellwechsel – warum, wieso, was hilft

Wir sind wieder mitten drin statt nur dabei – der lästige Fellwechsel ist in vollem Gange. Wir laufen auf Fell, wir atmen fell, wir tragen Fell (an unserer Kleidung) und gar nicht selten haben wir die Haare im Mund. Sie sind einfach überall, nur nicht an Lilly, wo sie eigentlich hingehören. Naja, zumindest seh ich das so, die Natur denkt da anders.

Warum haben Hunde einen Fellwechsel?

Der Fellwechsel ist ein natürlicher und notwendiger Vorgang, damit sich der Hund den saisonalen Temperaturbedingungen anpassen kann. Das Fell muss raus, damit neues nachwachsen kann. Das Fell folgt hier einem natürlichen Lebenszyklus.

Das Fell beim Hund dient aber nicht nur zum Schutz vor Kälte oder Hitze, sondern auch der Kommunikation. Durch kleine Muskeln kann sich das Fell am Hund aufrichten. Hierbei spricht man von der „Bürste“, wenn der Hund die Haare aufstellt, ist das i.d.R. ein Zeichen von Erregung (negativ). Selbstbewusste Hund stellen nur die Nackenhaare auf, während unsichere Hund das Fell von Nacken bis zur Rute aufstellen, da sie so größer und bedrohlicher wirken.

Bei manchen Rassen (z.B. Pudel, Yorkshire Terrier) befindet sich das Fell kontinuierlich in einer Wachstumsphase und stirbt kaum ab. Hier findet kein deutlicher Fellwechsel statt und die Hunde werden darum regelmäßig getrimmt oder geschoren.

Als Golden Retriever hat Lilly Unterwolle, welche Sie vor kalten und heissen Temperaturen schützt, sie verliert im Vergleich zu anderen Rassen eher etwas mehr Fell. Rassen mit Unterwolle dürfen nicht geschoren werden, da sie sonst die Temperatur nicht mehr selbst regulieren können und im Winter frieren oder im Sommer sogar Gefahr laufen einen Sonnenbrand zu bekommen.

Wie oft findet der Fellwechsel statt?

Der Fellwechsel findet zweimal im Jahr statt, wenn die Natur sich von Winter auf Sommer und von Sommer auf Winter umstellt. Eigentlich sollte man meinen, der Fellwechsel beginnt dann, wenn die Temperaturen draußen wechseln, es also wärmer oder kälter wird. Würde Sinn machen, oder? Ist aber nicht nur so. Die Temperatur spielt eine Rolle, aber der Fellwechsel richtet sich auch nach dem Tageslicht. Sobald die Tage also wieder länger werden und es wieder länger hell ist, wird der Fellwechsel angestoßen. Wenn es also draußen noch eisig kalt ist, aber die Tage schon wieder länger hell sind, beginnt der Prozess des Fellwechsels bereits. Bei Lilly war das dieses Jahr Mitte Februar, es gibt jedoch Hund die bereits im Dezember anfangen zu haaren.

Im Frühjahr ist der Fellwechsel meistens stärker, da das Winterfell dichter ist.

Wie lange dauert der Fellwechsel?

Der Fellwechsel dauert idealerweise 6-7 Wochen. Dauert er erheblich länger, kann ein Nährstoffmangel der Grund sein. Omega 3 reiche Öle helfen einen solchen Mangel vorzubeugen oder zu regulieren. Der Fellwechsel bei einem gesunden Hund, sollte 7 Wochen nicht überschreiten.

Was hilft im Fellwechsel? 

Neben der ausgewogenen Ernährung, hilft tägliches Bürsten, denn das Fell muss raus. Durch das Bürsten wird die Haut angeregt (besser durchblutet) und von abgestorbenen Haaren schneller befreit, so dass die neuen schneller nachwachsen können.

Während dem Fellwechsel unterstützt zudem die Zugabe von Eiweiß und ungesättigten Fettsäuren ins Futter. Eiweiß (Proteine) regt die Keratin Produktion an, das Hauptbestandteil der Haare, währen Biotin (Vitamin H) als Kur während dem Fellwechsel dafür sorgt, dass das Fell glänzend und seidig nachwächst.

Auch außerhalb des Fellwechsels, ist eine ausreichende Biotin Zufuhr Grundstein für ein seidig glänzendes Fell. Bei einem Biotin-Mangel wird das Fell stumpf und trocknet aus, so dass es schneller bricht.

Hier findest Du einen ausführlichen Blogartikel über Nahrungsergänzungen für den Fellwechsel.

Bürsten für den Fellwechsel

Für Lilly verwende ich während dem Fellwechsel eine spezielle Unterfellbürste. Das Ergebnis sind Welten im Vergleich zu einer normalen Hundebürste. Wir haben Glück, denn Lilly liebt es gebürstet zu werden. Das habe ich aber auch meiner Hundetrainerin zu verdanken, die mir schon im Welpenalter von Lilly gezeigt hat, wie ich sie sanft an das Thema bürsten heranführen kann. Ganz zu Beginn, war ihr das nämlich noch unheimlich und sie wollte lieber auf der Bürste herumreisen, als damit gebürstet werden. Das liebe Klickertraining hat die Kleine zu einer Bürsten-Liebhaberin gemacht.

Und sonst so?

Alles was sonst noch hilft ist viel Gelassenheit und Liebe. Man schafft es besser durch den Fellwechsel, wenn man den Hund mehr liebt, als einem die Haare lästig sind! 🙂

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1 Comment

  • Reply
    Claudia
    9. März 2017 at 1:34 pm

    ICH HASSE DEN FELLWECHSEL. Ich habe das Gefühl bei Lady geht es das ganze Jahr so. Sie springt einmal hoch und plötzlich habe ich einen dunklen Haarteppich im Haus. Es ist so mühsam das immer wegzusaugen. Aber wie du schon sagst: Ich liebe meine Lady mehr als was ich diese Arbeit hasse. Das gehört nun mal dazu. 🙂 LG Claudia&Lady

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