#ZEROWASTE Green Dog Nachhaltigkeit Zubehör

Was Du über Pflegeprodukte für Hunde wissen solltest

Wusstest Du, dass die Gesetze für Hundepflegeartikel unter das Wasch – und Reinigungsgesetz fallen, und damit die gleichen wie für WC-Reiniger sind? 

Ein Grund mehr, genau hinzusehen wenn es um die Pflegeprodukte für unsere Hunde geht, aber die Inhaltsstoffe sind die nicht einzigen Themen, die mich in Verbindung mit Pflegeprodukten for Hunde beschäftigen.

Unsere haut hat einen basischen pH-Wert der zwischen 5,5 – 5,8 liegt.  Bei Hunden liegt der ph-Wert je nach Rasse bei 6,0 – 8,7. Durch die Verwendung eines Shampoos für Menschen, oder eines Hundeshampoos das den ph-Wert des Hundes nicht berücksichtigt, läuft man Gefahr den natürlichen Schutzmantel der Hunde-Haut zu zerstören die Rückfettende Wirkung zu erschweren.

Der hauteigene Säuremantel beim Hund und die rückfettende Funktion des Fells, wirken wasserabweisend und schützen ihn bei Nässe. Shampoos die diesen Schutzmantel nicht schützen und ihn mehr zerstören, führen dazu, dass der Hund bei Nässen viel schneller auskühlt. Zudem trocknet die Haut aus, was zu Juckreiz führen kann. Shampoos für Menschen, gehören also nicht an den Hund, auch wenn sie noch so sanft sind.

Auf folgendes achte ich, beim Kauf von Hunde-Pflegeprodukten:


Meine Green Dog Kriterien für Pflegeprodukte:

  • Inhaltsstoffe (Ohne Zusatzstoffe, Silikone, Parabene und Palmöl. PH-neutral)
  • Geruch (so natürlich und sanft wie möglich)
  • Verpackung / Material (ohne Plastik)

# Inhaltsstoffe

Der PH-Wert der Hundehaut ist ein anderer, wie bei uns Menschen. Darum ist es wichtig, das Pflegeprodukte für genau diesen entwickelt wurden und rückfettende Eigenschaften haben, um das Hundefell und die Hundehaut nicht zu belasten oder auszutrocknen.

Wie bei meinen eigenen Pflegeprodukten, achte ich auch bei Lilly`s darauf, das die Inhaltsstoffe so natürlich wie möglich sind. Das Hundefell sollte sowieso nur so selten wie möglich mit Pflegeprodukten behandelt und besser über die Ernährung unterstützt werden, als mit zu viel chemischen Pflegeprodukten. So natürlich und schonen wie möglich, denn auf die gesetzlichen Vorgaben und Kontrollen, kann ich mich hier leider nicht verlassen, da Pflegeprodukte für Hunde über das Wasch – und Reinigungsgesetzt geregelt werden und damit den gleichen Kriterien entsprechen wie WC-Reiniger. Eine solche Chemie-Keule möchte ich nicht mal in der Nähe meines Hundes wissen. Ich unterstelle natürlich keinem Hundeshampoo-Hersteller, dass er die gleichen Inhaltsstoffe verwendet, wie bei WC-Reiniger, aber verboten wäre es nicht. Bei Tests wurden jedoch in verschiedenen Hundeshampoos Konservierungsmittel gefunden, welche zu allergischen Reaktionen führen können und in einem Hundeshampoo von Trixi wurden lt. Vox der giftige Inhaltsstoff Chlormethylisothiazolinon gefunden, welcher u.a. auch in Farben und Lacken zu finden ist.

Was mir zudem auch wichtig ist, ist das Pflegeprodukte kein Palmöl enthalten. Dieses findet sich besonders häufig in Naturseifen, da es ein günstiger Rohstoff ist der als Hauptbestandteil verwendet wird. Palmöl ist zwar nicht schädlich für den Hund oder uns, aber die Produktion ist ein sehr zweifelhaftes Geschäft, bei der keine Rücksicht auf Menschen, Natur oder Tiere genommen wird. Palmöl wird in Regenwälder gewonnen, wo durch das rücksichtsloses Abholzen, Tierarten wie der Menschenaffe vom aussterben bedroht sind, die Natur ohne Rücksicht auf Verluste abgeholzt wird und sogar ganze Dörfer unter Anwendung von grober Gewalt verjagt werden, wenn sie im Weg sind. Mir geht es beim Verzicht auf Palmöl darum, dass ich eine so brutale und Rücksichtslose Industrie nicht unterstützen möchte. Zumal es tolle Alternativen dazu gibt.

# Geruch

Die Hundenase ist so fein und sensible, dass sie Gerüche um das Billion fache stärker wahrnehmen als wir. Ich hatte hier schon mal einen ausführlichen Artikel um die Hundenase veröffentlicht und will gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber durchaus nochmal darauf hinweisen, dass Hunde Gerüche wirklich viel intensiver wahrnehmen als wir. Ein Hundeshampoo dass für uns „dezent“ nach Pfirsich duftet, lässt einen Hund von dem intensiven Geruch fast high werden, vor allem wenn es sich um einen chemischen,- und keinen natürlichen Duftstoff handelt.

Die Frage, ob ein Hund überhaupt nach irgendetwas wie Pfirsich duften muss, lasse ich an dieser Stelle mal unbeantwortet, aber was ich mit Sicherheit weiß, ist dass ein Hund nicht unter einem zu starken chemischen Geruch in Pflegeprodukten leiden sollte, der zudem seinen für ihn so wichtigen Eigengeruch überdeckt.

Wenn ein Hund zu extremen Gerüchen ausgesetzt ist, kann das dazu führen, er davon so benebelt wird, dass er für eine Weile nichts anderes mehr richtig riechen kann, da seine Geruchsrezeptoren überfordert sind. Für einen Hund ist das so beeinträchtigend, wie wenn wir eine Weile nichts sehen könnten.

Ich achte darum bei Pflegeprodukten für Lilly darauf, dass der Geruch davon natürlich und nicht zu intensiv ist, um ihren Geruchssinn zu schonen. Das ist besonders, aber nicht nur, bei Hunden wichtig, die Nasentraining machen um ihren Geruchssinn zu schulen.

Hundeshampoo ist aber nicht das einzige Produkt bei dem man auf die Inhaltsstoffe und Geruch achten sollte, damit sie die Hundenase nicht überfordern. Es gibt Sprays für Hunde, die einen unangenehmen Hundegeruch „überdecken“ und neutralisierend wirken sollen, von solchen Sprays würde ich generell abraten. Und auch Sprays mit „Citronella“, die vor Zecken und Stechmücken schützen sollen, sollten nur sparsam eingesetzt werden und nur aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen.

Ich verwende für Lilly ein Anti-Zecken Spray mit rein pflanzlichen und natürlichen Inhaltstoffen, setze dies aber auch nur ein, wenn wir im Wald sind oder in hohen Gräsern, wo ich davon ausgehen muss, das die Zecken-Gefahr sehr hoch ist. Bei Spaziergängen bei denen dies weniger der Fall ist, nutze ich nur einen Hauch Kokosöl den ich in Lilly´s Fell streiche.

Einen ausführlichen Artikel zum Thema Schutz vor Zecken, hatte ich hier schon mal veröffentlicht: „Chemie oder Natur gegen Zecken und Würmer?“

# Verpackung / Material

Eine Verpackung aus Plastik, schadet zwar dem Hund nicht, aber dafür unserer Umwelt umso mehr. Ich hatte bereits in meinen letzten Artikeln aus der Serie „Green Dog Hundehaltung“ ausführlich darüber berichtet, wie lange es dauert bis Plastik verrottet und dass es das eigentlich auch nach 450 Jahren nicht tut, sondern sich nur in Mikroplastik zersetzt, welches so klein ist, dass es in unsere Membrane im Körper eindringen kann und dort zu Krebs, Unfruchtbarkeit und sogar einer Veränderung des Erbguts führen kann.

Der Verzicht auf Plastik ist mir darum nicht nur bei Pflegeprodukten ein großes Anliegen, obwohl es hierbei besonders schwierig ist komplett darauf zu verzichten. Plastikflaschen sind nicht nur günstiger als welche aus Glas oder Metall, sie tragen auch zur Sicherheit bei, denn eine Flasche aus Glas geht leider schneller mal kaputt und ein Hund der beim Duschen in Scherben steht, wollen wir alle nicht. Ich bin darum zu der Lösung gekommen, dass Blöcke aus Naturseife die nachhaltigste Variante sind und war schnell überrascht, wie gut sie funktionieren.

Wir nutzen einen Seifenbeutel, welchen ich nur kurz anfeuchten muss und dann auf Lilly´s Fell reibe. Das hat für mich den großen Vorteil, dass ich die Seife besser dosieren kann, da ich einfach nur dort einreibe, wo Lilly auch wirklich dreckig ist.  Als wir noch ein flüssiges Shampoo verwendet haben, habe ich dies immer auf ihren Rücken gegeben und dann über den ganzen Körper verteilt, was gar nicht immer sein muss. Die Naturseife ist nicht nur günstiger weil sie sparsamer dosiert werden kann, sie schont auch die Umwelt und Lilly`s Haut.

Mittlerweile verwende auch ich für mich nur noch Seifenblöcke im Bad. Shampoo, Conditioner, Duschgel, Gesichtsreinigung – alles lässt sich wunderbar mit plastikfreien Produkten ersetzen und der Plastikmüll reduziert sich so auf null, da ich darauf achte, dass die Seifen in Papier oder Pappe verpackt sind, anstatt in Plastikfolie.

Aber nicht nur Shampoos sind häufig in Plastikflaschen verpackt, vor allem Hundebürsten bestehen oft aus nichts anderem. Ich bin also dazu übergegangenen Hundebürsten aus Holz zu kaufen. Hierbei achte ich auf die FSC Zertifizierung, mit welcher ich sicher gehen kann, dass sowohl das Abholzen, als auch die Verarbeitung den ökologischen und sozialen Kriterien des FSC Standards entspricht. Ist das nicht der Fall, würde ich sonst wieder riskieren, dass ich rücksichtslose Abholzungen wie die beim Palmöl unterstütze.

Wir haben unsere Plastikbürsten immer noch, das sie noch super funktionieren und es alles andere als Umweltfreundlich wäre diese wegzuwerfen, aber neue Bürsten aus Plastik würde ich nicht mehr kaufen. Das gilt übrigens auch für die Bürsten die ich für meine Haare verwende.

Unsere Pfötchenpflege kaufen wir nur noch in Metalldosen, welche ich selbst mit Kokosöl oder Sheabutter auffülle, oder ich verwende sie als Leckerlidosen für die Handtasche.


Alle Produkte, die meine Green Dog Kriterien erfüllen und von denen ich persönlich überzeugt bin findest Du im Shop:


Ich hoffe der Artikel hat Euch gefallen und ihr konntet das eine oder andere davon lernen. Wenn ihr noch Anregungen zu diesem Thema habt, schreibt mir gerne!

Eure
Lena

#zerowastedog 

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