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Silent-Dog-Walk: Aufmerksamkeits-Übung & Verstärkung der Bindung beim Spaziergang

{Give Away} Hast Du schon mal einen Spaziergang mit Deinem Hund gemacht und dabei kein einziges Wort gesagt? Kein „Hier“, kein „Fuß“, kein Signal durch Deine Stimme und der Hund ist trotzdem im Freilauf oder an der Schleppleine?

Du fragst Dich, wie das gehen soll? Erklär ich euch! Denn es funktioniert mit nur zwei Hilfsmitteln richtig gut, sorgt für mehr Aufmerksamkeit (bei Dir und Deinem Hund) und stärkt die Bindung zwischen euch! Ihr beide müsst für diese Art der Kommunikation voll bei der Sache sein. Ich mache diese „Silent-Dog-Walks“ darum auch immer dann, wenn ich merke, Lilly lässt in ihrer Aufmerksamkeit auf mich etwas nach, oder wenn ich merke, dass ihr etwas positive Verstärkung guttun würde.  

Das kann nach einer verpatzten Trainingseinheit sein, nach einer negativen Erfahrung, nach jeder Situation aus der der Hund etwas bedrückt herausgeht. Und vor allem immer dann, wenn ihr selbst das Gefühl habt, ihr seht bei eurem Hund gerade mehr Dinge die nicht klappen, als dass ihr Aufmerksamkeit auf die positiven Momente legt. 

Der Silent-Dog-Walk ist ein großer „Ego-Pusher“ für Deinen Hund und eine kleine „Mindset-Korrektur“ für Dich, wenn Du mehr negatives als positives Verhalten wahrnimmst.

Die Umsetzung ist super einfach! Alles was Du brauchst ist eine Hundepfeife und einen Klicker. Natürlich sollte Dein Hund mit beidem als Signal bereits vertraut sein.

Nimm Dir eine Teilstrecke Deines Spaziergangs vor (ca. 10-20, Minuten nicht viel länger), während der Dein Hund im Freilauf oder entspannt an der Schleppleine sein kann. Vermeide Unruhe und Ablenkung wie Straßen oder viele Menschen bei dieser Übung. 

Nun hörst Du auf mit Deinem Hund zu sprechen und kommunizierst nur noch mit „Klick“ und „Pfiff“. Konzentriere Dich auf Deinen Hund und belohne nun jedes, wirklich jedes positive Verhalten. Positiv ist z.B. jeder Blickkontakt, wenn Dein Hund auf Dich wartet sobald er etwas weiter entfernt oder an einer Weggabelung ist. Positiv ist, wenn er einen Vogel sieht, aber nicht hinter ihm herjagt. 

Wenn Dein Hund das Klicker Training verinnerlicht hat, weiß er, dass er nach jedem Klick eine Belohnung bekommt und wird zu Dir laufen. Nimm auf diesem Spaziergang super kleine, aber dafür auch super viele Leckerli mit. Du wirst sie brauchen, denn Dein Hund ist mega! 

Da Du Deinen Hund in der einen oder anderen Situation auch schützen, ihn also zu Dir zurückrufen musst, hast Du die Pfeife als Rückrufsignal. Du wirst aber sehen, dass Du sie weniger als sonst brauchen wirst, weil Dein Hund vor lauter gutem Verhalten ständig in Deiner Nähe ist, um sich seine Belohnung abzuholen. 

Es gibt Situationen, in denen Du schon vorher weißt, dass Dein Hund den Rückruf nicht ausführen wird. Bei Lilly ist das z.B., wenn sie buddelt. Ich pfeife also nicht gleich, sondern hol mir ihre Aufmerksamkeit vorher, indem ich ihren Blickkontakt klicke. Und so sehr Lilly in einem „Tunnel“ zu sein scheint, wenn sie buddelt, sie checkt immer wieder mit einem kurzen Blick ob ich noch da bin. Diesen kleinen Moment klicke ich und pfeife erst, wenn ich genug Aufmerksamkeit von ihr habe. Gibt sie mir diese nicht, gehe ich wortlos zu ihr, leine sie an und geh mit ihr weiter. Wenn sie sich „weigert“, stelle ich mich auf das Loch und zeige ihr mit meiner Körperhaltung, dass das nun mein Loch ist. Manchmal muss ich kurz stehen bleiben bis sie aufgibt oder sie mit einem Leckerli davon wegführen, aber irgendwann können wir weitergehen, ohne dass ich an der Leine zerren muss.

Fuß, Sitz oder Bleib, sind übrigens alles Signale, die Du auch nur mit Körpersprache kommunizieren kannst. Bei uns bedeutet „Fuß“, wenn ich mit der rechten Hand auf die Seite meines rechten Oberschenkels klopfe. Es geht ohne Worte! Ich habe das Gefühl sogar besser, denn wir sprechen viel zu Oft in vollen Sätzen mit unseren Hunden und sie haben keine Chance dabei deutlich zu verstehen was wir von Ihnen wollen. Der Klicker und die Pfeife machen es also einfach für Deinen Hund, Dich zu verstehen. Und durch die Belohnung jeden Blickkontakts, wird der Hund sehr schnell lernen, dass er belohnt wird, wenn Dir Aufmerksamkeit schenkt. Und Du wirst dabei feststellen, wie oft Dein Hund positives Verhalten zeigt und Deine eigene Aufmerksamkeit dafür voll auf Deinen Hund legen. Der „Silent-Dog-Walk“ ist eine sehr positive Erfahrung für Dich und Deinen Hund, der eure Bindung verstärkt! 

Hinweis: Hunde die absolut kein Interesse an Leckerli haben, müssen bei dieser Übung (und auch generell beim Klicker Training) anders belohnt werden. Zum Beispiel mit einem Ball den Du als Belohnung wirfst. 

Probiere es mal aus, ich bin darauf gespannt, von Dir zu hören, wie es bei euch geklappt hat! 

Um Dir diese Übung etwas zu versüßen, gibt es auf unserem Instagram Account @lills.blog (bis Freitag, den 10.07.2020 um 12 Uhr) ein kleines „Give Away“, bei dem ihr 3 x eine Holzpfeife und einen plastikfreien Klicker gewinnen könnt!

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1 Comment

  • Reply
    Anna Müller
    22. Juli 2020 at 6:19 pm

    Toller Post! Die Ideen gefallen mir sehr gut. Werde diese mit Sicherheit umsetzten. 🙂

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