Gesundheit

Stress bei Hundebegegnungen: Antworten finden

Online Coaching, Hundephysiotherapeutin, Tierärztin und Tierheilpraktikerin – gibt es eine Lösung?

 

Oh ihr Lieben, ich klinge wie ein alter Leierkasten, aber wo rennt denn die Zeit ständig hin? Habe ich nicht gestern erst einen Artikel im Blog veröffentlicht? Nein? Oje, ist es wirklich schon wieder mehrere Wochen her? Dabei habe ich mehr als Genug zu erzählen, denn wo ein Hund ist, ist auch Leben und wo Leben ist, da geht es gerne mal wild zu.

Bei uns ging es wirklich wild zu in den letzten Wochen! Wer uns auf Instagram folgt, hat vielleicht bereits hier und da schon mitbekommen, dass wir plötzlich Probleme bei Hundebegegnungen hatten, die soweit gingen, dass ich Lilly eine Weile gar nicht mehr von der Leine lassen wollte.

 

Oktober 2018: Aggressivität an der Leine

Ihre Aggressivität gegenüber anderen Hunden fand zu Beginn nur im Vorbeilaufen an der Leine statt. Aus dem Nichts sprang Lilly bellende in die Leine und auf den vorbeilaufenden Hund zu. Ab leinen bei Hundebegegnungen war unsere Lösung, um das Geknurre an der Leine zu verhindern, doch auch das ging nicht lange gut.

 

November/Dezember 2018: Aggressivität im Freilauf

Plötzlich zeigte Lilly auch im Freilauf aggressives Verhalten anderen Hunden gegenüber. Kurzes Beschnuppern und dann ging Lilly in den Kampf über. Erst dachten wir ok, diesen einen Hund mochte sie einfach nicht, aber als sie beim dritten oder vierten Hund immer noch gleich reagierte und mit einem kleinen Biss am Ohr nach Hause kam, war für uns klar hier stimmt was nicht. Besonders Auffällig wurde es, als das Verhalten Lilly auch Hunden gegenüber äußerte, die sie bereits kannte und mit denen sie in der Vergangenheit schon zuckersüß gespielt hatte. Einen Unterschied zwischen Rüden und Weibchen machte Lilly dabei nicht.

Die Ausnahmen waren Amy, die in der Zeit von Ende November bis Anfang Januar bei uns lebte und Lill’s Hundefreund Benny, mit dem wir uns 2-3 Mal pro Woche für Gassi runden treffen.

Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, ihr Verhalten sei mit der anstehenden Läufigkeit verbunden. Ein Jahr zuvor war Lilly vor Ihrer Läufigkeit schon mal etwas zickig gewesen.

 

Januar 2019: Lill’s Verhalten ist nicht Revierverteidigend

Die im Dezember anstehende Läufigkeit kam nicht, was mich aber auch nicht allzu sehr verwunderte, da ihre letzten beiden Läufigkeiten ihren normalen Zyklus von 7 Monaten bereits ebenfalls überschritten hatten. Abwarten und andere Hunde meiden, ist das einzige dass wir tun können. Unsere Vermutung, dass Lilly ihr Revier verteidigt, da sie das erste Mal für über 2 Jahre im selben Ort lebt, zerschlägt sich, als wir im Januar für ein paar Tage Urlaub in Österreich machen. Der Taxhof ist ein Jahrhundert alter Hof mit Chalets drum herum. Traumhaft schön und wie es sich für einen Hof gehört, gab es auch einen Hofhund. Ella die schon in die Jahre gekommene Labrador Hündin. Friedlich nähert sie sich uns und bereits mehrere Meter entfernt springt Lilly in die Leine und ist nur schwer zu beruhigen. Ein zweiter „Beinah-Kampf“ findet statt, als Ella morgens in den Frühstücksraum kommt und Lill’s Weg kreuzen möchte. Puh, langsam wurde es anstrengend.

 

Februar 2019: Die Läufigkeit bringt keine Besserung

Ende Januar wird Lilly dann Läufig und ich bin guter Dinge, dass sich die Hormone danach wieder ordnen und Lilly wieder zu der Hundefreundlichen Hündin wird, die sie vor wenigen Monaten noch war. Während Lill’s Läufigkeit vermeiden wir Hundekontakte weiterhin, auch um sie vor Deckwilligen Rüden zu schützen. Das Hündinnen während der Läufigkeit zickig auf andere Hündinnen reagieren ist normal und darum verbringt Lilly auch während unseres Ostsee Urlaubs die Strandspaziergänge an der langen Leine.

 

 

März 2019: Auch nach der Läufigkeit wird es nicht besser.  

Anfang März ist Lill’s Läufigkeit vorbei, aber auch Ende März ist ihr Verhalten noch immer Problematisch. Ich beginne mir immer mehr Gedanken zu machen und frage mich, ob Lilly vielleicht Schmerzen hat, die dazu führen, dass sie keinen Kontakt mit anderen Hunden haben möchte.

Dann erinnere ich mich an den Workshop mit der Physiotherapeutin im Dezember, an welchem ich im Rahmen eines Bloggerevents von der Agila Haustierversicherung teilgenommen habe. Dort war ich ohne Lilly, hatte aber gelernt, dass heiße Stellen am Hundekörper auf Schmerzen hinweisen können. Ich hatte tatsächlich bei Lilly eine heiße Stelle zwischen den Schulterblättern fühlen können, welche auch immer noch heiß war, jedes Mal wenn ich sie abtastete.

Der Rückschluss, dass Lilly tatsächlich Schmerzen hat liegt nun nahe und so vereinbare ich einen Termin mit einer Hundephysiotherapeutin.

Parallel dazu frage ich Lisa von Pawsitive Life Coaching um Rat und vereinbare ein Skype Coaching mit ihr. Denn wenn Lill’s Verhalten nicht schmerzbedingt ist, müssen wir einen anderen Weg finden Lill’s Verhalten zu verstehen, damit die mittlerweile belastende Situation verbessern können.

Die Situation ist mittlerweile für Patrick und mich immer belastender, einfach weil wir nicht verstehen können warum Lilly plötzlich so anders ist. Was ist passiert, was haben wir falsch gemacht, was geht in ihrem süßen Köpfen vor?

Lilly war immer zuckersüß mit anderen Hunden und sehr Verträglich. In der Hundeschule in Athen wurde sie dazu geholt, wenn es Hunde gab die das freundliche Spielen erst noch lernen mussten. Lilly war immer ein gutes Vorbild, mit einer Ausnahme, wenn es um Futter oder Spielzeug gab. Da teilt sie nicht gerne und setzt ihre Besitzansprüche auch deutlich durch. Aber wir hatten ansonsten nie Probleme mit Hundebegegnungen und der plötzliche Wandel machte mir doch schon zu schaffen.

Lisa gab mir wertvolle Tipps und Lösungsansätze, wie wir Hundebegegnungen wieder positiver Gestalten können. Ein Tipp war und ist besonders wertvoll, aber darauf gehe ich später, bzw. im nächsten Artikel noch mal ein, wenn ich euch beschreibe, wie wir heute mit Hundebegegnungen umgehen.

 

 

April 2019: Untersuchungen

Die Hundephysiotherapeutin besucht uns zuhause und kann keine Auffälligkeiten an Lill`s Bewegungen oder konkrete Schmerzpunkte feststellen. Sie stimmt mir aber zu, dass Lilly zwischen den Schulterblättern heiß ist und ertastet auch ein kleines etwas im Gewebe direkt über der Wirbelsäule, von der sie sagt, dass es keine muskuläre Verspannung ist.

Um sicher zu gehen, empfiehlt mir die Stelle beim Tierarzt punktieren zu lassen. Also vereinbare ich einen Termin beim Tierarzt. Erstmal nur für eine Untersuchung, da ich eine Punktierung natürlich vermeiden möchte.

Die Tierärztin tastet Lilly ab und stellt mir ein paar Fragen, wie ob Lilly schon mal Welpen hatte, was ich verneine. Am Ende der Untersuchung stimmt sie mir zu, dass da etwas ist, aber das es so klein sei, dass es sehr schwer wäre eine Probe davon zu entnehmen. Damit wäre das Ergebnis einer Punktur nicht sehr aussagekräftig und sie verordnet Lilly entzündungshemmende Schmerzmittel für die Dauer von einer Woche. Danach müsste sie heiße Stelle besser sein, sollte es sich um eine Entzündung handeln. Gleichzeitig sollte ich die Stelle weiter beobachten und besonders darauf achten, ob sie sich in der Größe verändert.

Sollte es nicht besser werden, sollte ich wiederkommen und dann würde sie mit Tests beginnen, bei der Lilly der halbe Rücken abrasiert werden muss, damit sie Proben entnehmen kann. Puh.

Etwas wiederwillig gebe ich Lilly eine Woche lang die Schmerztabletten, im Vergleich zu einer Punktur scheint es mir aber doch die sanftere Herangehensweise zu sein.

Den Gedanken es könnte etwas Ernsteres sein, wollte ich zu diesem Zeitpunkt nicht zulassen. Ich hatte ihn für einen Moment, aber entschied mich dann schnell erstmal positiv zu bleiben und hab das erstaunlich gut durchhalten können. Vielleicht war es aber auch einfach Verdrängung…

Als ich nach einer Woche Schmerztabletten keine Veränderung zeigt und auch Lill’s Verhalten gegenüber anderen Hunden immer noch aggressiv ist, beginne ich mich mit Alternativen Lösungsansätzen zu beschäftigen.

Ende April vereinbarte ich darum einen Termin bei einer Tierheilpraktikerin. Ich wollte einfach noch mal eine andere Perspektive auf die Situation bekommen und da die Tierärztin die Situation nicht als besonders zeitkritisch eingeschätzt hatte, gab ich uns die Zeit noch mal ganz anders an das Thema heranzugehen.

Es war unser erstes Mal bei einer Tierheilpraktikerin und so hatte ich keine konkrete Vorstellung davon, was dort auf uns zukommen würde. Ich war dem ganzen aber positiv eingestellt und freut mich auf jemanden, der mir mit Sicherheit nicht sofort Schmerztabletten oder Antibiotika verordnen würde, zumal Lilly kein Schmerzverhalten zeigte. Das ist bei ihr zwar auch nur sehr schwer zu erkennen, da sie nie jammert und selbst mit einem tiefen Schnitt in der Pfote noch wild durch Wiesen und Wälder springt, so dass ich nur durch ihr Schlecken an der Wunde überhaupt bemerke, dass etwas nicht stimmt, aber ich hatte Lilly nun lange genau beobachten und war mir sicher, dass sie keine starken oder überhaupt Schmerzen hat. Nur ihr verhalten Gegenüber anderen Hunden war auffällig.

Auch die Tierheilpraktikerin tastete Lilly ab und stellte mir dann sehr viel Fragen. Ich durfte ihr fast unsere ganze gemeinsame Geschichte erzählen und fühlte mich sehr gut aufgehoben, da sich für das große Ganze interessierte und nicht auf Lill’s Körper fokussiert war.

Ich erzählte ihr auch, dass sowohl Patrick als auch ich beide ein intuitives Gefühl hatten, dass Lilly etwas beschützt mir ihrem Verhalten.

Mit einem Pendel überprüfte sie, auf welche homöopathischen Mittel und Bachblüten Lilly reagierte und stellte dadurch eine Mischung für sie zusammen. Sie sagte mir, dass Lilly ein Knorpelthema hat, nichts Akutes, aber da, worauf sie Lilly eine 4-wöchige Kur mit einem Medikament verschrieb, dass wir ihr jeden zweiten Tag spritzen würden.

Zusätzlich bekam Lilly verschiedene Globuli und eine Bachblütenmischung, denn sie bestätigte mein Gefühl, dass Lilly etwas beschützt. Zu diesem Zeitpunkt nahmen wir an, dass Lilly ihr Rudel, also Patrick und mich beschützen würde.

An der Stelle, ein kleiner Exkurs zur die Vorgehensweise der Tierheilpraktikerin, dass ich euch so gut wie möglich beschreiben möchte, eine Tierheilpraktikerin selbst hätte dafür aber sicher noch bessere Worte, aber hier nun das, was ich beobachtet habe, anhand dessen wie sie z.B. die Bachblütenmischung und deren Dosierung bestimmt hat.

Es gibt viele verschiedene Bachblüten, u.a. eine, die dabei unterstützten kann Angstzustände wie zum Beispiel Verlustangst zu mildern. Als ich erzählte, dass ich das Gefühl habe das Lilly etwas beschützt nahm sie genau diese Bachblütenessenz in die Hand und in die andere Hand das Pendel. Beide hielt sie über Lilly und prüfte mit dem Pendel, ob Lilly darauf ansprang. Das tat sie bei dieser Bachblüte sehr stark, bei anderen nicht. Ich selbst habe in der Situation das Pendel natürlich ebenfalls genau beobachtet aber keinen Unterschied feststellen können. Es ist also nicht so sehr sichtbar, dass das Pendel auf einmal anfängt zu hüpfen oder ähnliches, aber eine ausgebildete Tierheilpraktikerin kann das Pendel deuten und nutzt es auch um festzulegen wie oft und wie lange Lilly die Bachblüten bekommen sollte. Im Grunde kann man sagen, dass der Hund entscheidet was er braucht und wie lange bekommt.

Bitte legt meine Worte in dieser Erklärung nicht auf die Goldwaage, es ist mein Eindruck und wenn euch das tiefer interessiert, sprecht am besten mit einer Tierheilpraktikerin darüber.

Ich möchte hier auch ganz bewusst nicht veröffentlichen, was genau Lilly bekommen hat, da sich das nicht auf jeden Hund übertragen lässt und jeder Hund eine individuelle Mischung bekommen sollte.

 

Mai 2019: Unser alternativer Weg

Wir begannen Lilly täglich zwei verschiedene Globuli zu geben, eine andere Art von Globuli einmal wöchentlich und jeden zweiten Tag spritzen wir ihr etwas. Das spritzen übernahm zu Beginn erstmal Patrick, aber da Lilly dabei nicht mal mit der Wimper zuckte, traute ich mich nach ein paar Tagen auch selbst dran.

Was wir in den nun folgenden zwei Wochen beobachteten war, dass Lilly super anhänglich wurde und noch weniger als zuvor auch nur die kleinste Gelegenheit zum kuscheln ausließ. Sie suchte vermehrt den Körperkontakt mit uns und liebte es, wenn ich sie mir einer Decke zudeckte. Da Lilly nie kalt ist, war das neu aber auch einfach zuckersüß so eine verschmuste Maus um sich zu haben.

Wenn ihr nun gut aufgepasst habt und die Frage der Tierärztin ob Lilly schon mal Welpen hatte noch im Kopf habt, wundert ihr euch sicher nicht was nun als nächstes passierte.

 

Mitte Mai 2019: Lilly ist Scheinträchtig

An einem Sonntagmorgen stellte ich fest, dass zwei von Lill’s Zitzen etwas verklebt waren und bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, dass auch Milch herauskam. Natürlich reicht es nicht, dass das an einem Sonntag passiert, es war auch der Sonntag an dem ich abends beruflich für drei Tage in die Schweiz fahren musste.

Plötzlich machte vieles Sinn.

Ich hatte schon bemerkt, dass Lill’s unterer Bauch etwas hing, aber der Rückschluss auf eine Scheinträchtigkeit hatte ich nicht gezogen. Ich war in den letzten Wochen mit Lilly bei drei Experten, ich war davon ausgegangen, dass eine Scheinträchtigkeit ausgeschlossen sei. Zum Thema Scheinträchtigkeit sollte ich aber in den nächsten Tagen noch viel lernen und möchte in einem separaten Artikel noch mal im Detail auf das Thema eingehen.

 

Es folgen diesem Artikel darum nun zwei weitere, einer zum Thema Scheinträchtigkeit und ein weiterer darüber, wie sich das Thema mit den Hundebegegnungen bei uns weiterentwickelt hat.


WERBUNG Dieser Artikel enthält Werbung, da Namen genannt werden, entstand aber ohne Kooperation zu einer der genannten Personen.

 

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