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Stress bei Hundebegegnungen: „Komm Maus, wir schaffen das!“

Seit Oktober 2018 sind Begegnungen mit fremden Hunden für uns eine Herausforderung. Im ersten Teil hatte ich bereits beschrieben wie alles Begann, und dass wir im Mai feststellen, dass Lilly scheinträchtig ist. Auch zur Scheinträchtigkeit, und wie wir sie behandelten, habe ich einen ausführlichen Artikel geschrieben. Wie ging es dann weiter?

Während und direkt nach Lill`s Scheinträchtigkeit begannen wir Begegnungen mit anderen Hunden noch bewusster zu umgehen als schon zuvor. Vermeiden lassen sich Hundebegegnungen nicht, aber wir wurden immer besser darin, Lilly so gut wie möglich erst gar nicht in stressige Situationen mit anderen Hunden zu bringen. Manchmal drehten wir einfach um, gingen links statt rechts und wenn es nicht anders möglich war, schafften wir es, mit lobenden Worten immer besser Lilly mit Leckerli ruhig an dem anderen Hund vorbei zu führen. Ich begann schon viele Meter vor der Begegnung beruhigend und motivierend auf Lilly einzureden. „Komm Maus, wir schaffen das!“. Und es wurde von Mal zu Mal besser. Umso mehr wir Lilly aus den Begegnungen heraushielten, desto besser und einfacher wurde das vorbeigehen. Eine Weile dachte ich, sie hat einfach keine Lust mehr auf anderen Hunde und wenn ich von ihr nicht mehr erwarte, dass sie mit anderen Hunden klarkommt, umso entspannter wird sie.

Das Problem umgehen, ist aber nicht die Lösung für das Problem. Im Mai waren wir soweit, dass wir die neue Situation mehr oder weniger akzeptiert hatten, aber uns war auch klar, wenn wir Lilly von nun an immer von anderen Hunden fernhalten müssen, wird das langfristig anstrengend und auch einschränkend.

Während wir also beim Spazierengehen völlig fremde Hunde weiter mieden, begannen wir uns wieder an „kontrollierte“ Hundebegegnungen. Der erste Versuch war mit einem jungen Hund einer Mitarbeiterin. Wir verabredeten uns an einem neutralen Platz im freien und auf den Rat von Lisa von Pawsitive Life Coaching, ließen wir die Hunde sich gar nicht erst beschnuppern, sondern liefen einfach gemeinsam los. Beide Hunde an der Leine, ausreichend Abstand aber ohne großes Kennenlernen mit direkter Konfrontation, was bei Lilly ganz sicher zu empörtem Bellen und vielleicht auch Angriff geführt hätte. Also liefen wir einfach los. Lilly bellte, schimpfte, hing mir auch etwas in der Leine, aber beruhigte sich schon nach weniger als 20 Metern soweit, dass sie in ihr übliches Schnuppern am Wegrand überging und weitere 50 Meter später völlig ok war als Merlin sie neugierig beschnupperte. Wir liefen ungefähr eine halbe Stunde mit beiden Hunden an der langen Leine, bevor wir uns sicher waren, dass die zwei bereits Freundschaft geschlossen hatten und trauten uns, beide frei laufen zu lassen. Zuckersüß! Die beiden haben gespielt, getobt und sind über die Wiese gerannt als wären sie schon immer Freunde.

Ein großes Erfolgserlebnis!

Aber lag es nur daran, dass Lilly Merlins Frauchen so gut kannte, oder daran, dass Merlin noch ein Welpe ist?

Nächster Versuch. Die gleiche Mitarbeiterin fragte mich, ob es wohl möglich wäre, dass sie den Hund ihres Bruders mit ins Büro bringen kann, da dieser verreist ist. „Frau Meier“ ist ein kleiner und schon etwas älterer Hund. Ich war mir nicht sicher, aber ließ es auf einen Versuch ankommen. Wir trafen uns morgens vor dem Büro und wählten die gleiche Strategie. Einfach loslaufen. Lilly schimpfte heftig und ich war mir nicht sicher, ob es diesmal wieder so gut laufen würden, aber nur 5 Minuten später waren die beiden völlig ok miteinander und auch im Büro freundlich miteinander. Erstaunlich, da es sich hier ja wirklich um Lill`s Revier handelt, aber die beiden waren nun schon mehrere Tage völlig entspannt zusammen.

Ein weiterer Versuch mit einem Welpen endetet ebenso positiv und erst gestern hatten wir ein weiteres großes Erfolgserlebnis, als wir uns mit zwei Springer Rüden zum Gassi trafen. Ich denke Lill`s Aufregung dauerte nicht mehr als eine Minute und sogar als ihr einer der beiden Jungs leicht penetrant am Hintern hing und sie sehr fordernd zum Spielen aufforderte, blieb sie gelassen und kommunizierte freundlich aber bestimmt, dass sie an dem Flirt nicht interessiert war. Später spielten alle drei bei uns im Garten und lagen nach dem Abendessen entspannt und schlafend unter dem Tisch.

Eine Antwort darauf, warum Lilly im ersten Moment so aufbrausend reagiert, habe ich noch nicht, aber immerhin weiß ich jetzt, dass nur die erste Begegnung das Problem ist, nicht andere Hunde selbst oder dass sie einfach keine anderen Hunde mehr mag.

Lill`s Bachblüten Therapie haben wir fortgesetzt und ich bin auch weiter mit Lisa von Pawsitive Lifecoaching im Austausch. Mit unserer Hundetrainerin Ines von PARA-dogs haben wir einen Termin geplant, bei dem wir Hundebegegnungen stellen werden, damit sie sich das ganze mal life ansehen kann. Vielleicht schaffe ich es auch mal ein Video von der Situation zu machen, wenn Patrick dabei ist, damit wir wieder ein Stück näher die Lösung des Problems kommen.  Durch die vielen positiven Erfahrungen der letzten Wochen und das umgehen der negativen, habe ich im Moment auch wieder wirklich Hoffnung, dass wir eine Lösung finden werden. Irgendwas beschäftigt die Maus, oder sie will uns aus irgendeinem Grund beschützen, ich bin sicher wir finden es noch raus!

 

Titelbild: Lill`s Gang: Benny & Amy


Werbung: Verlinkung auf externe Seiten unserer Hundetrainer | klare Empfehlung, aber keine Kooperation.

 

 

 

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