Unsere Story

Unsere Story [Teil 8/10]: Beach Life auf Mykonos. Unser erster Sommer.

Als dann feststand, das wir einen planlosen Plan hatten und auf Mykonos bleiben werden, bis uns was besseres einfällt, haben wir uns, zusammen mit einer Freundin meiner Mum, auf die Suche nach einer Wohnung gemacht. Gar nicht so einfach im Mai noch etwas für den ganzen Sommer zu finden und schon gar nicht mit Hund. Aber wir waren ein lustiges Team wir drei und sind ganz entspannt geblieben. Es war ja heiss draußen und zur Not hätten wir eine Liege am Strand gefunden. Zumindest dachten die beiden Mädels dass das ja alles ganz entspannt ist, bis es dann auf einmal fast soweit kam. Nach stundenlanger Suche und Besichtigungen auf der ganzen Insel, haben wir zwar ein kleines Appartement gefunden, aber das war nur für 7 Tage frei. Aber wir waren müde und unser Smart und der Jeep unserer Freundin waren voll beladen bis unters Dach und konnten über Nacht so nicht draußen stehen bleiben. Keins der Autos konnte man absperren und die beiden hatten Sorge, das alles geklaut werden könnte.

Könnt ihr Euch das Bild vorstellen, das sich den Vermietern bot, als wir ankamen um nach einer Wohnung zu fragen? Zwei Mädels und ich. Ein Smart, ein Jeep. Beide voll beladen mit Decken, Koffern und Schuhen die in jeder freien Ritze in den Auto´s steckten.

Als wir dort für eine Woche wohnten, wurde ich das erste Mal Läufig. Meine Mum fuhr sofort zum Hundeladen um mir ein Höschen zu kaufen, aber dort und genauso beim Tierarzt, gab es die nur für ganz kleine Hunde. Also musste sie improvisieren und kaufte einfach ein paar bunte Unterhosen für Kinder und ein paar Slipeinlagen. Sie schnitt ein Loch für meine Rute rein und knotet die Seiten zusammen, damit die Höschen nicht rutschen. Auf einer Insel ist einfach nicht immer alles verfügbar.

Erst dachte ich jetzt dreht sie durch, mir so ein Höschen anzuziehen, aber als ich dann merkte wie viel Aufmerksamkeit ich damit am Strand bekomme, fand ich die Höschen super! Meine Mum und ich stimmten dann irgendwann immer meine Höschenfarbe mit ihrem Bikini ab. Damit sahen wir so süß aus, dass uns die Leute fragten wo sie denn diesen Hundebikini kaufen könnten! :O

Durch meine Läufigkeit und jede Menge Action die sich hier und da noch ergab, mussten wir in dieser Woche ja auch noch weiter nach einer langfristigen Unterkunft suchen. An einem Donnerstag um 14 Uhr mussten wir ausziehen und um 12 Uhr hatten wir noch nichts neues gefunden. Die Nacht am Strand wurde immer realer und die Sorge meiner Mum immer größer das wir nichts finden für den ganzen Sommer. Zurück nach Athen wäre Plan B gewesen, jedoch hatten wir dort auch keine Wohnung mehr. In Athen eine Wohnung zu finden, ist jedoch viel einfacher und auch wesentlich günstiger. Wir packten unsere Sachen und fuhren um 12:30 Uhr zu einem letzten Besichtigungstermin, der sich am Vortag noch ergeben hatte. Viel Hoffnung hatten wir nicht mehr, wir kannten den Preis für das Appartement noch nicht, aber immerhin wussten wir bereits, das Hunde dort erlaubt wären.

Wir hatten großen Glück. Das Appartement war klasse und sollte unser Zuhause für den Rest des Sommers werden. Um 13 Uhr besiegelten wir unseren neuen Mietvertrag mit einem Handschlag und auf die Frage wann wir den einziehen wollten, antworteten wir mit: Jetzt. Das war knapp! Wir wussten zwar, dass wir das Appartement im September für 1 Woche räumen mussten weil es schon vermietet war, aber das war noch lange hin, bis dahin würde meine Mum schon eine Lösung finden! Unser Vermieter, ein Deutscher, war sehr nett, er hatte auch einen Hund, mit dem ich mich auch bald anfreundete.

Endlich hatten wir die Lage wieder im Griff und wenn alles nach Plan lief, würde das mein erstes Zuhause werden, in dem ich mit meiner Mum länger als drei Monate wohnen würde.
Da meine Mum mittlerweile nun auch entschieden hatte, dass sie dem planlosen Plan noch einen drauf setzen wollen würde, indem sie zu selbstfindungszwecken eine berufliche Auszeit nehmen würde – auf unbestimmte Zeit natürlich, sonst würde das ja nicht zu unserem planlosen Plan passen – begann ein wunderbarer Sommer, den wir jeden einzelnen Tag am Strand verbrachten.

Es gibt traumhafte Strände auf Mykonos, aber unser Lieblingsstrand sollte Ftelia werden. Dort gibt den Beach Club “Alemagou”. Meine Mum sagt immer, das ist der der perfekte Ort um die Seele baumeln zu lassen, gutes Essen und Wein zu genießen und zur Golden Hour bei chilliger Musik, barfuss am Strand in den Sonnenuntergang zu tanzen.

Bis auf die volle Zeit im August, durfte ich mich hier ohne Leine bewegen und mit dem Hund der Besitzer spielen. Melo, ein Boxer war nur 6 Monate älter als ich und wir haben uns sofort verliebt. Später haben wir gemerkt, dass das hauptsächlich an meiner Läufigkeit lag, er konnte meinen bunten Höschen wirklich kaum widerstehen. Aber wir sind Freunde geblieben, auch nachdem er mehr als nur eins meiner Wasserspielzeuge zerbissen hatte.

I.d.R. kamen wir um die Mittagszeit an den Strand. Morgens ging meine Mum erstmal mit mir eine Runde an den Steinstrand, der unterhalb des kleinen Hügels lag auf dem wir wohnten. Hier waren wir meistens alleine, das war wirklich sehr schön! Wenn ich hier von Morgens spreche, meine ich “Mykonos-Morgens”, wir sind nie vor 10:30 Uhr aus dem Bett gekommen. Am Anfang hab ich meine Mum immer ganz früh geweckt, aber dann hab ich das Ausschlafen für mich entdeckt und mag es heute noch nicht wenn sie mich vor 09 Uhr weckt. Einfach zu früh, nicht meine Zeit!

Wir haben dann den ganzen Tag am Strand verbracht und sind oft erst nach Sonnenuntergang nach Hause gefahren. Wenn es sehr heiss wurde, habe ich mir immer unter dem Sonnenbett von meiner Mum ein Loch gebuddelt und mich darunter in den Schatten gelegt. Je tiefer man gräbt, desto kühler wird der Sand. Hab ich ganz alleine rausgefunden! 🙂

Dann wurde ich geduscht, weil ich immer so sandig und salzig war nach dem Strand. Nach der Dusche hatte ich immer gerade noch genug Energie um mein Abendessen zu futtern, bevor ich glücklich in den Tiefschlaf gesunden bin. Meine Mum meistens auch, aber nicht so lange wie ich. Oft ist hat sie um Mitternacht noch mal das Haus verlassen um sich mit Freunden zu treffen. In Mykonos geht man nicht vor 23 Uhr zum Abendessen. Sie hat mich aber schlafen lassen und war fast immer pünktlich vor Sonnenaufgang wieder zuhause, so dass ich nie alleine aufwachen musste.

Auf Mykonos habe ich übrigens Trockenfutter bekommen, da die Gefriertruhe in unserer Wohnung einfach zu klein war. Meine Mum war nicht so happy darüber und ich hab mein Fressen auch oft stehen lassen, aber das sollte sich ja auch bald alles wieder ändern.

So vergingen Tage, Wochen und Monate, in den meine Mum und ich jeden einzelnen Tag am Strand verbrachten. Nur einmal musste sie zum arbeiten nach Deutschland und ich blieb bei Jasmyn, unserer neuen Mitbewohnerin die im Juli bei uns eingezogen war, nachdem die erste Mitbewohnerin ausgezogen ist um Griechenland zu verlassen. Jasmyn war immer ganz arg lieb zu mir und ich hatte sie sehr lieb! Sie ist Yoga Lehrerin, kommt aus Miami und machte immer ganz viel Quatsch mit mir auf der Yoga Matte. Nur wenn sie und Mum meditierten, dann musste ich ganz still sein. Das ist ja aber so eine beruhigende Stimmung, dass ich das immer gut hinbekommen habe. Besonders schön war es immer, wenn sie ihr tägliches Mantra sang, sie hatte eine wunderschöne Stimme und Mum und ich waren dabei immer ganz gerührt und ergriffen.

Es wurde September und der Zeitpunkt, in der wir für eine Woche ausziehen mussten raste auf einmal auf uns zu. Doch wir hatten wieder großes Glück und konnten erst für 4 Tage in ein anderes Appartement im selben Haus ziehen und kamen dann noch 3 Tage bei Freunden in einer Villa unter. Dort war immer was los und ich durfte im Pool schwimmen und spielen. Einmal sind wir alle zusammen mit einem kleinen Boot auf eine einsame Insel, 20 Minuten von Mykonos entfernt, gefahren. Das war traumhaft schön, obwohl meine erste Fahrt in einem Boot schon etwas wild war. Mum und ich werden beide schnell seekrank, aber die 20 Minuten haben wir gut geschafft.

 

Irgendwann Ende August oder Anfang September, hatte meine Mum dann entschieden, dass wir nun lange genug planlos waren und es Zeit für einen neuen Plan war. Ich glaube ihr wurde auch ein wenig langweilig vom nichts tun und nachdem sie ihren Laptop monatelang nicht in der Hand hatte, erwischte ich sie plötzlich immer häufiger damit.

Sie hörte am Ende einfach auf ihr Bauchgefühl und entschied, dass wir nach dem Sommer nach Athen ziehen würden. Sie hatte eine Weile überlegt ob wir nach Barcelona ziehen sollten, da das außer Athen die einzige Großstadt in Europa ist, die auch direkt am Meer liegt, aber am Ende hat sie sich dann doch für Athen entschieden. Mitte September 2015 packten wir also wieder unsere Sachen und fuhren mit der Fähre zurück nach Athen. Jasmyn war dabei und wollte noch eine Weile in Athen bleiben, bevor sie dann im Oktober zurück nach Miami flog.

Weiter zum 9. Teil

 

 

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