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Vanlife mit Hund: was ich unterwegs wirklich brauchte und was nicht.

Wenig Platz, mehrere Wochen und nichts darf fehlen. Das Motto meiner Packliste für unseren Roadtrip mit Hund. Eine Herausforderung! Ist sie mir gelungen? War es gerechtfertigt, dass die Ausrüstung inklusive Futter für Lilly fast so viel Platz einnahm wie unser eigenes Gepäck, oder hatten wir am Ende viel zu viel dabei? 

Die Packliste, inklusive der Kommentare über meine Erfahrung damit soll jedem helfen, der selbst einen Roadtrip in den Süden mit Hund plant. Die Bedingungen in Griechenland im September/Oktober: Sonne, Meer, & viel Natur. Wer eine Reise in ein kälteres Klima plant, mag die Packliste entsprechend überdenken. 

Fangen wir mit dem Futter an. 

3 Tage vor der Abfahrt hatte ich (als gerade frisch zertifizierte Ernährungsberaterin für Hunde) keine Ahnung, was ich Lilly in den nächsten Wochen füttern würde. Die letzten Wochen waren turbulent und ich hatte den Verdacht, Lilly könnte eine Futtermittelallergie haben. Vielleicht gegen Geflügel, aber sicher bin ich mir nicht. Ein Allergietest würde mir in 2-3 Wochen die Antwort geben, aber bis dahin muss ich mit dem Inhalt von Lill’s Napf pokern und mich endlich für etwas entscheiden. 

Eigentlich bekommt sie Rohfutter, aber das wird unterwegs nicht möglich sein. Wir haben keine Gefriertruhe an Board und ich weiß aus der Vergangenheit, dass es schwierig wäre, in Griechenland regelmäßig frisches Fleisch aus fairer Tierhaltung zu kaufen. Die Option war mir zu unsicher, frisches Fleisch würde es also nur bei Gelegenheit geben können. 

Nur Dosenfutter zu füttern, war auch keine Option. Dazu hatten wir für so viele Tage einfach nicht genug Platz. Nur Trockenfutter ist für mich nie eine Option. Hilfe! 

Ich entschied mich am Ende für einen Mix aus Reinfleischdosen und packte eine Gemüsereibe ein, um unterwegs Zucchini, Äpfel und Karotten ergänzen zu können, sowie Gemüsedosen und Gemüseflocken als Back-up. Dazu gab es Haferflocken und bei Gelegenheit Nudelreste von uns. Als Variante kam noch ein Beutel Almmüsli mit. Die schnelle Lösung, die nur mit Wasser aufgeweicht werden muss. Klingt wild und das war es auch. Aber mehr will ich hier dazu gar nichts ins Detail gehen, denn dazu gibt einen separaten Artikel, indem ich auf Lill’s Allergietest eingehen werde. Fakt bleibt, wir packten sehr viel Futter für Lilly ein und….

…zurück kamen mit vier 800 g Dosen Reinfleisch und drei 400 g Gemüsedosen wieder zurück. Auch weil ich dann in einer griechischen Tierhandlung doch noch BARF von frei lebenden Tieren fand. 

FUTTER: Wir hatten zu viel dabei. Unterwegs ergeben sich mehr Möglichkeiten als gedacht! 

DIE REISEAPOTHEKE FÜR DEN HUND:

Wir haben sie nicht gebraucht. Toi. Toi. Toi. Trotzdem war und ist es wichtig, diese dabei zu haben. Das einzige, dass ich wirklich viel brauchte, war unser Pfotenbalsam. Zu Beginn unserer Reise waren die Strände steinig und Lilly hatte irgendwann wunde Pfoten, weil sie nicht langsam zum Wasser laufen kann. Hier kannst Du nachlesen, was ich auf Reisen für Lilly dabei habe.

Übrigens ist Lilly bei der AGILA versichert und ihre Krankenversicherung enthält auch einen weltweiten Auslandsschutz bei Reisen. Inklusive medizinisch notwendigen Rücktransport nach Deutschland.

SPIELZEUG: 

Natürlich musste Alfredo, Lill’s Lieblingsspielzeug mit und ich packte zudem ein Wasserspielzeug ein. Lilly selbst schmuggelte im letzten Moment noch einen Filzball an Board.

Alfredo ist unentbehrlich. Emotional aber auch als „irgendwas zum Reinbeißen wenn ich mich morgens so freue dass es euch gibt“. Der Ball war Lill’s Entscheidung und ebenfalls viel in Verwendung, aber das Wasserspielzeug hätte ich mir sparen können. Nicht, dass Lilly es nicht geliebt hätte den Knochen aus dem Wasser zu apportieren, aber sie schluckte so schon genug Salzwasser (was in den ersten Tagen zu Durchfall führte). Das wäre durch das Apportieren im Wasser nicht weniger geworden. Ich war davon ausgegangen, dass Lilly sich daran erinnert, dass das Meerwasser salzig ist, aber leider brauchte es ein paar Tage bis sie oft genug gekostet hatte, um zu verstehen, dass es keine so gute Idee war es zu trinken. 

Wasserspielzeug würde ich also nur dann wieder einpacken, wenn wir nicht ans Meer fahren, also z. B. an einen See wo es nur Süßwasser gibt. 

PFLEGEPRODUKTE: 

Wir hatten dabei: ein großes Hundehandtuch, ein Hundebademantel, ein Hundeshampoo, unsere Krallenschere, Pfotenbalsam und zwei Hundebürsten. 

Das haben wir auch alles gebraucht. Das Handtuch und den Hundebademantel konnten wir unterwegs mehrfach waschen, sonst hätte ich beides mindestens ein zweites Mal gebraucht. Der Hundebademantel bekam während der Reise schnell noch einen zweiten Zweck und diente nicht mehr nur dazu das Fell zu trocknen, sondern eignete sich auch perfekt dazu Lilly zu „entsanden“. Durch die Reibung fällt der Sand aus dem Fell, war dann also weniger bei uns im Bett. Mega! 

Auch das Shampoo kam einmal zum Einsatz, nachdem sich Lilly an irgendeinem Strand in fischig duftenden Algen wälzte und die Bürsten waren im Dauereinsatz. Wir duschten Lilly zwar fast jeden Tag mit Süßwasser ab, aber an manchen Tagen klappt es einfach mal nicht und Lilly sah nach einer Weile wirklich wild aus. Stachelige Glätten am einen oder andern Stellplatz rundeten die Fellkatastrophe ab und ich musste Lilly verfilzte Strähnen aus der Rute und hinter den Ohren rausschneiden. Da hätte ich mir gewünscht, ich hätte noch ein Fell-Spray dabei gehabt, um das Fell etwas kämmbarer zu bekommen. 

Auch die Krallenschere war im Einsatz, denn im Sand und im Wasser. wetzen sich die Krallen weniger ab und ich sie einmal kürzen müssen. Lohnt sich einzupacken, sobald ihr mehr als 3 Wochen unterwegs seid und ähnlich weiche Bodenbedingungen (oder auch nur Schnee) habt. 

LEINEN, GESCHIRRE UND HALSBÄNDER

Hier waren wir nicht ganz optimal ausgestattet, da mir erst in letzter Minute auffiel, dass wir unsere verstellbare Lederleine bei Freunden hatten liegen lassen. Also kamen nur eine Taustrickleine mit (die erste die ich für Lilly je kaufte und die schon sehr viel Zeit im Meer und am Strand verbracht hatte) und unsere lange Lederleine (5m). Eine kurze und eine lange Leine reichen eigentlich, wenn die kurze Leine nicht immer wieder mit ins Meer genommen hätten. Das war manchmal situationsbedingt nicht anders möglich. Z. B. wenn der Strand sehr voll war und wir Lilly nicht ohne Leine springen lassen konnten, dann war die kurze Leine immer griffbereit und teilweise sogar mit im Wasser. Das Tau trocknet leider nur sehr langsam und wir hätten uns einige Male abends eine trockene kurze Leine gewünscht. 

Die lange Leine kam diesmal weniger zum Einsatz, denn wir mussten Lilly auf Campingplätzen nicht mehr anbinden. Die Maus ist nun wohl in einem Alter, indem man ohne angebunden zu sein, ganz souverän in der Nähe des Vans bleiben kann. Ein schönes Gefühl, für uns alle! 

Halsbänder hatte ich zwei dabei. Lill’s geflochtenes Lederhalsband, das sie immer trägt und ein mit Karabiner, aus einem alten Kletterseil. Letzteres war extra fürs Wasser gedacht, da Leder zwar robust genug für Salzwasser ist, aber die Messingbeschläge auf Dauer etwas darunter leiden. Als „Wasserhalsband“ würde ich das nächste Mal etwas ohne Karabiner mitnehmen, da feine Sandkörner dazu führen, dass dieser klemmt und sich nicht mehr mühelos öffnen und schließen lässt.

Mit unserem Hundegeschirr aus Fettleder waren wir aber bestens ausgestattet. Fettleder nimmt kaum Wasser auf und trocknet darum auch sehr schnell. Lilly hatte es unzählige Male im Wasser an. Immer dann wenn sie an der langen Leine sein musste. Ich spülte es hin und wieder wieder mit Süßwasser ab und bin selbst etwas überrascht, dass es noch wochenlangem Einsatz in Salzwasser, Sand und Sonne, immer noch aussieht wie neu. Ich habe es, zurück zu Hause, einmal eingefettet und nun sieht man ihm das Abenteuer gar nicht mehr an. Hätte ich ein Geschirr aus Stoff dabei gehabt, hätte ich definitiv ein zweites benötigt, da die Trocknungszeit bei einem solchen viel länger ist. 

HUNDEBETT & DECKE

Hier war für mich sofort klar, dass wir das Hundekissen und die Hundedecke „Pina“ aus Wolle mitnehmen würden. Wolle ist ein Material, das in der Sonne nicht heiß wird (im Vergleich zu Kunstfasern wie Polyester), Wasser abweisend ist und ganz wichtig – Gerüche nicht annimmt, bzw. durch seine rückfettende Eigenschaft selbst wieder herausarbeitet. Zudem passte die Größe perfekt zwischen die beiden Sitze vorne, wo Lilly während der Fahrt (im Geschirr und angeschnallt) lag. Auch nicht selten mit nassem Fell, da wir bei den heißen Temperaturen jede Gelegenheit für eine Abkühlung im Meer nutzten. Sobald wir unser Camp irgendwo aufschlugen, kam das Hundekissen vor den Van. Ganz egal ob Erde, Steine oder Sand. Wir nutzen das Kissen sogar selbst immer wieder, indem wir es gegen einen Baum lehnten, ein Handtuch drüber warfen und es uns zum Lesen gemütlich machten. Ein echter Allrounder. Ich kann mir kaum ein anders Hundekissen vorstellen, dass so viel Belastung unbeschädigt überstanden hatte. Liebs!

Das Gleiche galt für die Hundedecke, die ich immer dann auf das Kissen legte, wenn Lilly besonders dreckig oder sandig war. Die Decke ist einfacher auszuschütteln als das Kissen. Die Decke war aber auch oft beim Essengehen dabei, damit es sich Lilly neben unserem Tisch gemütlich machen konnte. 

Was ich noch zusätzlich brauchte, aber genug dabei hatte, war eine extra Decke fürs Bett. Dass Lilly bei uns im Bett schlafen würde, war nicht geplant und eigentlich ist ihr das auch zu warm, aber es stellte sich raus, dass es bei ihr auf dem Boden nachts noch wärmer war, da sie den Zug der geöffneten Fenster dort nicht abbekam. Also legte ich eine extra Decke für Lilly neben mich, die zumindest den größten Teil von Sand aus ihrem Fell davon abhielt bei uns im Bett zu landen. Ganz ehrlich, nach wenigen Tagen hatten wir uns dann aber auch dran gewöhnt in einem Sandkasten zu schlafen, ganz egal wir oft wir alles ausschüttelten. Sand zwischen den Zehen – hatte ich mir gewünscht, hatte ich bekommen! 

LECKERLI & KAUSNACKS

Da ich zu Beginn unserer Reise eine Futtermittel-Allergie bei Lilly vermutete und/oder eine Entzündung im Magen, verzichtete ich darauf schwer verdauliche Kausnacks einzupacken. Stattdessen hatte ich Dörrfleisch und sehr viele Putenwürstchen dabei. Als sich ihre Verdauung wieder eingependelt hatte, kaufte ich ihr unterwegs Schweineohren, damit wir unsere Tradition, dass es auf jeder Fahrt mit der Fähre einen Snack gibt, nicht brechen musste. 

Da Lilly durch sehr viele neue und eine Menge aufregender Situationen musste während unserer Reise, war ausreichend Belohnung wichtig, in vielen Situationen tat es aber auch ein Stück Brot oder Käse und Leckerli bekommt man fast überall auch unterwegs gut zu kaufen. 

SONSTIGES

Was war sonst noch im Gepäck? Natürlich ein Napf für Futter und Wasser. Aus Platzgründen beschränkten wir uns hier auf einen, der für beides genutzt wurde. Nachdem Füttern wurde er einfach immer schnell ausgewaschen und dann kam wieder Wasser rein. Wir hatten einen Napf aus Emaille dabei, da dieser robust genug ist und Plastik für mich nicht infrage kommen würde. (Müll, Schadstoffe etc.) .

Für unterwegs, also z. B. am Strand oder wenn wir zum Essen gingen, hatten wir immer unseren faltbaren Napf dabei und er war wirklich Gold wert. Anders als man es vielleicht in Deutschland gewöhnt ist, hat in Griechenland nicht jede Taverne einen Napf für Hunde bereitstehen und so bekommt man zwar immer Wasser für den Hund, aber sehr oft in Aluschälchen die eigentlich für Take-away Essen gedacht sind. Lilly trinkt daraus nicht sehr gerne und es ist halt auch einfach unnötiger Müll. 

Außerdem hatten wir natürlich Kotbeutel dabei und Lill’s „Leuchti“ mit dem wir sie nach Einbruch der Dunkelheit am Strand noch gut sehen konnten. Im September/Oktober ist es schon um 20 Uhr dunkel in Griechenland. Und dann hatten wir einen Maulkorb dabei. Wir haben ihn nicht gebraucht, aber es hätte durchaus Situationen geben können, wo Lilly z. B. auf einer Bootsfahrt einen hätten tragen müssen. Gebraucht haben wir ihn nicht, aber ich würde ihn jedes Mal wieder dabei haben wollen. 

EU-AUSWEIS

Der EU-Heimtierausweiß muss natürlich auch dabei sein. Für Reisen innerhalb der EU ist eine Gültige und mindestens 21 Tage alte Tollwutimpfung vorliegen. Wenn Du außerhalb der EU reist, erkundige Dich in dem jeweiligen Land, welche Einreisevorraussetzungen Dein Hund erfüllen muss. Wir haben ihn auf unserer Reise nach und durch Griechenland nicht ein einziges Mal vorzeigen müssen. 

Alles in allem waren wir wirklich gut ausgestattet und wir hatten wirklich kaum Unnötiges dabei. Auch gefehlt hat kaum etwas. 


ZU VIEL: 

  • 1 Wasserspielzeug 
  • Futter

DAS HAT GEFEHLT:

  • Fellspray
  • 2. Führleine
  • Wasserhalsband ohne Karabiner

Falls Du einen Urlaub mit Hund im Van oder Wohnmobil planst – was wir grundsätzlich sehr empfehlen können – hier unsere Vanlife erprobte Packliste: 

  • FUTTER
    Umso flexibler Dein Hund mit dem Futter ist, umso einfach wird es für Dich. Für einen Hund der nur bestimmtes Futter verträgt, würde ich lieber mehr als weniger einpacken oder mich erkundigen, ob ich das Futter auch unterwegs bekomme. Wenn ihr einen längeren Stopp plant, könnt ihr euch auch Nachschub dorthin liefern lassen.
  • REISEAPOTHEKE 
  • SPIELZEUG
    ein Lieblingsspielzeug und ein Ball sollten reichen. Unterwegs gibt es so viel zu entdecken, da ist da Spielzeug von zu Hause gar nicht mehr so interessant.
  • PFLEGE
    1 großes Hundehandtuch, 1 Hundebademantel, ein Hundeshampoo, Krallenschere, Pfotenbalsam und zwei Hundebürsten (Unterwolle und eine normale Bürste).
  • LEINEN, GESCHIRRE & HALSBÄNDER
    1 Halsband, 1 Führleine, eine lange Leine, ein Geschirr.
    Bei Wasserratten zusätzlich ein Halsband (ohne Karabiner am Verschluss) und eine Leine fürs Wasser.
  • HUNDEBETT & DECKE
  • LECKERLI & KAUSNACKS
  • SONSTIGES
    1 Futter- und Wassernapf
    1 Napf für unterwegs
    Kotbeutel
    Leuchti 
    Maulkorb
    EU-Ausweis mit notwendigen gültigen Impfungen
    Krankenversicherung mit Auslandsschutz

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