Reisen

Was macht eine gute Hundepension aus?

Wenn Du meinen letzten Artikel gelesen hast, weisst Du bereits, dass ich in den letzten Tagen verzweifelt auf der Suche nach einem Hundesitter war. Ich brauchte ganz dringend jemanden, der auf Lilly aufpasst, während ich 3 Tage beim Kunden im Büro bin. Kurz vor knapp, haben Lilly und ich gestern (!) einen Platz in der Neu-Ulmer Hundepension bekommen. Eigentlich war die schon ziemlich ausgebucht, aber wir hatten Glück und seit heute darf Lilly dort drei Mal die Woche den Tag verbringen.

Aber wir hatten nicht nur Glück, überhaupt noch einen Platz zu bekommen, wir haben auch Glück, dass die Hundepension ganz unseren Vorstellungen entspricht. Im Gespräch mit dem Inhaber Herr Vogel, ist mir klar geworden, wieviel in Hundepensionen schief läuft und darum habe ich für Euch hier eine Übersicht aller Punkte erstellt, auf die ich bei der Auswahl achte:

  • Hygiene & Sauberkeit innen & außen
  • Erfahrung mit Hunden bei den Mitarbeitern
  • Klimatisierte & geräumige Unterkunft (AC) – Manche Hunde frieren im Winter schnell, Lilly ist es im Sommer schnell zu heiss.
  • Innen & Außen steht Wasser zur Verfügung
  • Die Hunde bekommen genug Auslauf, mindestens 2 Mal am Tag und nur dann mit einem oder zwei anderen Hunden, wenn diese verträglich sind.
  • Die Hunde bekommen genug Ruhe, vor allem vor und nach der Fütterung
  • Die Hunde werden einzeln und so untergebracht, dass es zwischen Zwinger-Nachbarn friedlich bleibt und sie sich nicht gegenseitig zum bellen animieren. Sonst entfällt dadurch die Ruhephase komplett.
  • Hunde werden auch während der Läufigkeit aufgenommen
  • Impfpass & Tierhaftpflichtversicherung wird gefordert
  • Das Hundebett und das Lieblingsspielzeug dürfen mit einziehen

Als Bonus in der Neu-Ulmer Hundepension hat Lilly dort das “Buddel Ok“ bekommen. Herr Vogel sieht das ganz entspannt. Er schüttet die Löcher – Hunde werden auch während der Läufigkeit aufgenommen von Zeit zu Zeit einfach wieder zu.

Als fragwürdig würde ich jede Hundepension bewerten, auf die einer der folgenden Punkte zu trifft:

  • Rudelhaltung
  • Fernsehgeräte in den Zwingern (ja, das wird lt. Herr Vogel wirklich immer wieder angefragt)
  • Wenn nicht nach dem Impfpass gefragt wird
  • Hunde die sich nicht kennen zu zweit untergebracht werden
  • Die Hunde unbeaufsichtigten Auslauf haben
  • Die Mitarbeiter schlechtes Verhalten wie an Personen hochspringen fördern oder ständig laut schreien.

Bevor man sich entscheiden, ist es für mich unumgänglich, sich die Hundepension selbst genau anzusehen. Ich hatte Lilly gestern direkt dabei, denn ihre Reaktion auf die neue Umgebung war mir mit die wichtigste. Auch die anderen Hunde dort habe ich genau beobachtet und hätte mich sofort dagegen entschieden, wenn mir diese vernachlässigt oder sehr gestresst vorgekommen wären.

Wer seinen Hund über Nacht, vielleicht wären des Urlaubes, in einer Hundepension lassen möchte, dem würde ich empfehlen vorab eine Probenacht zu planen. Das hatten Lilly und ich in Athen bereits gemacht als sie erst 6 Monate alt war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen Urlaub ohne sie geplant, aber ich wollte sie früh genug daran gewöhnen. Bei uns hat das gut geklappt, Lilly war immer richtig gerne dort und ich hatte nie das Gefühl dass sie ohne mich dort leidet. Im Gegenteil, oft wollte sie gar nicht mehr nach Hause!

Immer spannend ist das Thema Fütterung wenn man Barft. Wenn Lilly nur tagsüber in der Pension ist, füttere ich sie Zuhause. Wenn Sie jedoch übernacht bleibt, wäge ich ab, wieviel Barf Erfahrung in der Pension vorhanden ist. Bevor ich riskiere, dass das Futter halb gefroren oder zu lange aufgetaut verfüttert wird, steige ich auf Trockenfutter um. Nicht meine Lieblingslösung, aber ganz bestimmt die Sicherste.

Was den Preis angeht.. hier wird es i.d.R. umso teuerer, umso individueller die Hunde versorgt werden und umso weniger Plätze es gibt. Genau diese beiden Punkte, machen eine gute Hundepension aber auch aus. Wer sich das nicht leisten kann, sollte lieber nach einer privaten Lösung suchen, bevor man auf eine günstige Hundepension ausweicht.

Hier ein paar Tipps für die Suche:

  • es gibt für fast jede Stadt Hunde-Gruppen auf Facebook wie z.B. DOGS Ulm/Neu-Ulm – poste dort, am besten mit Bild, dass Du einen Hundesitter suchst. Hier bekommst Du auch Erfahrungen von anderen zu Hundepensionen in Deiner Nähe
  • leinentausch.de ist eine Platform, auf der sich Hundehalter und Hundesitter finden können. Bei mir hat es diesmal leider nicht geklappt, aber ich glaube grundsätzlich ist das eine gute Seite
  • tierschutzbund.de/urlaubs-hilfe Hier können sich Hundehalter finden, die gegenseitig auf Ihre Hunde aufpassen wenn sie im Urlaub sind ganz nach dem Motto: „Nimmst du mein Tier, nehm‘ ich dein Tier“
  • haushueter.org ist der Verband Deutscher Haushüter, der geprüfte Tiersatter vermittelt. Hier zieht der Tiersitter direkt beim Hund zuhause ein, während der Abwesenheit.

Wo hast Du gute oder schlechte Erfahrungen gemacht? Was fehlt noch in der Liste?

Hier noch eine tolle Ergänzung von meiner Hundetrainerin Ines:

„Wenn es eine gewerbliche Hundepension ist, benötigen die Betreiber eine Genehmigung des zuständigen Veterinäramts nach Paragraph 11 als „Tierheim-ähnliche Einrichtung“. Da wird eine gewisse Sachkunde sowie die artgerecht Haltung der Tiere, Hygiene,…überprüft.  Allerdings entscheidet das vet.Amt bei reinen „Tagesstätten“, ob die Prüfung sein muss oder nicht. Bleiben die Hunde auch über Nacht, muss die Genehmigung vorliegen.“

You Might Also Like...

1 Comment

  • Reply
    Hundehalter123
    29. August 2020 at 10:27 pm

    Es gibt so vieles, was eine gute Tierpension bzw. Hundepension oder auch Katzenpension ausmacht. Wichtig ist, denke ich, auch, dass die gängigen Standardauflagen zur Tierbetreuung übertroffen werden. Bei einem persönlichen Besuch im in Frage kommenden Tierferienheim kann man sich am besten selbst ein Bild machen. Ich würde einen vorherigen Besuch immer empfehlen.

Schreibe einen Kommentar zu Hundehalter123 Cancel Reply