dies & das

Ein Frauchen ist nicht genug 

Warum ich als Hundehalterin auf Hilfe angewiesen bin.

Ich bin nicht Super-Dog-Mum und auch nicht Wonder Women. Ich bin eine Frau die 8 Stunden Schlaf benötigt und gerne auch mal etwas Zeit für sich hat. Ich bin nicht immer in Höchstform und manchmal raubt mir mein Job den letzten Nerv und damit all meine Energie. Dann bin ich müde, erschöpft und würde mich gerne vor der nächsten Runde mit Lilly drücken. Geht natürlich nicht.

Mein Leben ist nicht immer perfekt durch organisiert und häufig laufen die Dinge ganz anders als geplant.

Darum stehe ich dazu, dass ich mir immer wieder Hilfe suche, seit Lilly bei mir ist. Ein Hund – das geht nicht ohne Hilfe. Sonst kommt langfristig jemand zu kurz. Entweder der Hund, oder ich.

Beides lässt sich vermeiden, wenn man sich ein zuverlässiges Hunde-Hilfe-Netz aufbaut. Ganz egal, ob das die Familie ist, Freunde oder ein vertrauenswürdiger Hundesitter, wichtig ist nur, dass es sich für Hund und Frauchen gut anfühlt.

Ich weiß, das klingt einfacher gesagt als getan. Für mich war das zu Beginn gar nicht so einfach. Der Umstand, dass ich mit Lilly im Ausland lebte, fern von Familie und langjährigen Freunden, hat es nicht einfacher gemacht.

Ich muss zu geben, ich habe damals einen interessanten neuen Blickwinkel auf meinen Freundeskreis bekommen, denn meine kleine Maus gebe ich nicht wahllos  in andere Hände.

  • Wer kennt sich mit Hunden ein wenig aus?
  • Wem vertraue ich wirklich?
  • Auf wen kann ich mich wirklich verlassen?
  • Bei wem kann ich sicher sein, dass er liebevoll mit meinem Hund umgeht?

…als Lilly und ich einen Sommer auf Mykonos verbrachten, hatte ich eine tolle Mitbewohnerin, der ich meine Maus anvertrauen konnte, wenn ich für ein paar Tage verreisen musste. Hätte ich sie nicht gehabt, hätte ich eine Hochzeit in der Familie verpasst. Ich war auf Hilfe angewiesen.

…als Lilly und ich in Athen lebten, hatte ich plötzlich ein Projekt, das meine Anwesenheit an zwei Tagen im Büro forderte. Die Anreise war lang und ich hätte Lilly über 10 Stunden alleine lassen müssen. Das kam für mich nicht in Frage, also habe ich mir wieder Hilfe gesucht und (diesmal über eine Facebook Gruppe) eine liebenswerte Familie gefunden, die Lilly zwei mal pro Woche bei sich aufnahm. Wieder war ich auf Hilfe angewiesen.

…und dann gab es die Tage im Juli und August in Athen, an denen alle Strände voll und Hunde nicht erlaubt sind. Mit Lilly ging ich darum bei Sonnenaufgang an den Strand und ich selbst hatte die Wahl. Entweder ich bleibe zuhause, oder ich suche mir Hilfe und hab die Möglichkeit auch mal einen ganz entspannten Tag am Strand zu verbringen. Nicht sehr oft, aber ab und zu, habe ich mir solche Tage mit Freunden gegönnt. Und ich habe sie nur genießen können, weil ich wusste, dass Lilly gut aufgehoben und nicht alleine ist.

…als ich meine Freundin in LA besuchte, sprang meine Mum ein und flog nach Athen um auf Lilly aufzupassen.

…als ich im Frühjahr hier in Deutschland für ein berufliches Projekt 3 Tage pro Woche beim Kunden sein musste, fand ich in letzter Minute einen Platz in einer Hundepension, in der ich sie sehr gut aufgehoben wusste.

Ich könnte Euch unzählige dieser Beispiele aufführen…
Wobei das bisher nur Beispiele von relativ planbaren Situationen waren, denn am allermeisten braucht man Hilfe, wenn Dinge völlig ungeplant und spontan laufen.

Als Hundebesitzer morgens plötzlich mit Fieber aufwachen, ist z.B. so eine Situation, die einfach nicht planbar ist, aber nach Hilfe schreit. Und das sind auch die Situationen, welche mir gezeigt haben, dass ich als Frauchen einfach nicht genug bin. Weil ich nicht immer in Höchstform bin, weil ich nicht immer Super-Dog-Mum und auch nicht Wonder Women sein kann. Ich muss ehrlich zugeben, dass es eine Weile gebraucht hat, bis ich mit dieser Erkenntnis umgehen konnte, denn lange habe ich mir selbst eingeredet, dass ich es alleine schaffen muss. Denn wenn ich es nicht alleine schaffe, hätte ich ja wohl keinen Hund zu mir nehmen sollen. Heute weiss ich, dass das absoluter Quatsch ist!

Und ich weiss nicht nur, dass ich diese Anforderung an mich selbst gar stellen kann, sondern ich weiss nun auch, dass das Leben für alle viel einfacher ist, wenn man lernt auch mal Hilfe anzunehmen.

Es ist sogar so, dass Menschen wirklich gerne helfen. Ich selbst gehöre auch dazu und ich finde, es fühlt sich auch schön an, wenn sich jemand von mir helfen lässt. Nicht nur darum, lass ich mir seit Lilly bei mir ist, mehr helfen als zuvor.

Besonders deutlich, wie viel einfacher es ist wenn man Hilfe hat, wurde mir die Situation mit Lilly, als Patrick in unser Leben kam. Denn es gibt auch so viele kleine Momente als Hundebesitzer, in denen es so wertvoll ist wenn man Unterstützung hat.

  • Wenn ich noch arbeiten muss und er die Runde mit Lilly übernimmt.
  • Wenn ich müde bin oder mich krank fühle und er sich um Lilly kümmert.
  • Wenn er mir hilft konsequenter mit ihr zu sein.
  • Wenn er für sie da ist, wenn ich es nicht sein kann.
  • Entscheidungen sind viel leichter, wenn man sie gemeinsam treffen kann.

Lilly wurde sehr schnell zu unserem Hund, weil er meine kleine Maus so sehr liebt, hegt und pflegt als wäre es sein eigener Hund. Er hat vom ersten Tag an begonnen, die Verantwortung für sie mit zu übernehmen und seit dem weiß ich, dass es so viel einfacher ist, wenn man nicht alleine ist.

Alleine geht auch, hey, ihr kennt unsere Story, Lilly und ich haben es weit geschafft, aber nur weil es alleine geht, muss man es nicht alleine schaffen.

Ich bin dankbar für die Hilfe die ich mit Lilly bisher bekommen habe und möchte jede(n) von Euch ermutigen Hilfe für Euren Hund anzunehmen, wenn ihr Hilfe braucht. Dieser Rat gilt Euch allen, aber ganz besonders einer lieben Freundin, die gerade die ersten Wochen mit ihrem neuen Welpen erlebt bzw. *hüst*.. überlebt hat. Wer von Euch kann sich noch an die anhaltende Müdigkeit der ersten Wochen mit Welpen erinnern? Schreibt Eure Erinnerungen gerne in die Kommentare, ich bin mir sicher, damit helft ihr nicht nur meiner lieben und müden Freundin, sondern auch ein paar anderen frischen Hundeeltern 🙂

Ich wünsche Euch allen so viel Hilfe wie Lilly und ich sie bisher bekommen haben und wenn ihr einen so tollen Mann wie ich gefunden habt, der Euren Hund so sehr liebt wie ihr, dann haltet ihn fest und versorgt ihn mit ausreichend Leckereien! 😉

Eure Lena

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