Ernährung & Rezepte

Zusatzstoffe im Hundefutter: was Du darüber wissen solltest

Ein gesundes und ausgewogenes Hundefutter ist die Basis für einen gesunden Hund und trägt maßgeblich zu seinem Wohlbefinden bei.
So wichtig die Ernährung für den Hund ist, so groß ist auch das Angebot und deren Versprechen auf der Verpackung. Hier fallen Begriffe wie „Lebensmittelqualität“, „ohne Konservierungsstoffe“, „kaltgepresst“ oder „ohne synthetische Zusatzstoffe“. Wenn das so in der Beschreibung steht, klingt das so, als wäre alles „böse“ nicht im Futter und das Futter damit gesund und ausgewogen. Ich nehm es gleich vorweg. Dem ist nicht so. 

In diesem Artikel möchte ich speziell auf das Thema „Zusatzstoffe im Hundefutter“ eingehen, da es darüber ein weit verbreitetes Halbwissen gibt, das nicht ganz der Realität entspricht. 

  • Was sind Zusatzstoffe und warum sind sie in Alleinfuttermitteln für Hunde sogar sehr wichtig? 
  • Was ist der Unterschiede zwischen synthetischen und natürlichen Zusatzstoffen?

Was sind Zusatzstoffe?

Zusatzstoffe sind, wie der Name schon sagt, Stoffe, die dem Hundefutter in bestimmten Mengen zugesetzt werden, um es in seinen Eigenschaften zu verändern oder zu verbessern. Diese Stoffe sind dazu da, um den Nährstoffbedarf der Hunde optimal zu decken, den Geschmack zu verbessern, die Haltbarkeit zu erhöhen oder das Aussehen des Futters ansprechender zu gestalten. 

Geschmacksverstärker und Farbstoffe sind dabei Zusatzstoffe die wir nicht im Hundefutter haben wollen. Zum einen weil sie uns einen Hinweis darauf geben, dass die Inhalte so minderwertig sind, dass ein Hund sie ohne Geschmacksverändernden Zusatzstoffe nicht fressen würde oder für uns Hundehalter optisch zu abstoßend wären, zum anderen aber auch, weil sie im Verdacht stehen Allergien auszulösen. z.B. E127, E123 und E101.

Bei den Konservierungsstoffen, welche für die Haltbarkeit des Futters sorgen, gibt es auch unbedenkliche, wie Kalium-, Natrium- und Calciumacetat (E 261 bis E 263) sowie Milchsäure (E 270), Kohlendioxid (E 290), Apfelsäure (E 296) und Fumarsäure (E 297). Diese Stoffe kommen in der Natur vor können vom Organismus verstoffwechselt werden.

Bleiben noch die Zusatzstoffe, die dem Hundefutter hinzugefügt werden, um den Nährstoffbedarf ausreichend zu decken. Diese Zusatzstoffe sind keine unnötigen Füllstoffe, sondern sorgfältig ausgewählte Komponenten, die das Hundefutter in seiner Funktion unterstützen.

Warum sind Zusatzstoffe in Hundefutter notwendig?

Ein Hundefutter, dass als Alleinfuttermittel bezeichnet wird, muss alle essentiellen Nährstoffe in den richtigen Mengenverhältnissen enthalten, so dass, wenn ein Hund ausschließlich dieses eine Hundefutter fressen würde, weder über-  noch unterversorgt wäre. Das ist so, als würdest Du für Dich ein Fertiggericht kaufen und Dich ausschließlich und über Jahre davon ernähren, darfst davon aber keinen Nährstoffmangel bekommen. Das mit einer Mahlzeit zu erreichen ist sehr schwierig und mit rein natürlichen Inhaltsstoffen nicht leicht (aber möglich). Es müssen also Zusatzstoffe ergänzt werden, um das zu erreichen. In diesem Kontext, sind Zusatzstoffe nichts schlechtes oder schädlich. 

Ausnahmen bestätigen die Regel |Beispiel Hundefutter von Lakefields: Alleinfuttermittel, obwohl keine Zusatzstoffe enthalten sind?

Lakefields verzichtet auf die Zugabe künstlicher Zusatzstoffe. Durch die Verwendung hochwertiger Zutaten wird der Nährstoffbedarf des Hundes dennoch gedeckt. So sind beispielsweise Kartoffeln und Gemüse hervorragende Kaliumlieferanten, Fleisch und Innereien gute Phosphor- und Vitamin B-Lieferanten. Durch die Verwendung von Leber wird außerdem der Vitamin A Bedarf des Hundes gedeckt. Des weiteren werden natürliche Zusätze verwendet, um die Nährstoffe, die über die Grundzutaten nicht ausreichend enthalten sind, ebenfalls zuzuführen. So wird beispielsweise der Calciumbedarf des Hundes über die Zugabe von Eierschalen gedeckt oder eine ausreichende Jodzufuhr durch die Zugabe von Seealgen erreicht. Abgerundet wird die Rezeptur durch die Verwendung hochwertiger Pflanzenöle, die den Fettsäurenbedarf des Hundes decken. 

Natürliche Zusatzstoffe vs. synthetische Zusatzstoffe

Natürliche Zusatzstoffe stammen aus natürlichen Quellen und werden ohne chemische Veränderungen in das Hundefutter integriert. Beispiele für natürliche Zusatzstoffe sind Vitamin E aus pflanzlichen Ölen oder Taurin aus Fleisch.

Synthetische Zusatzstoffe werden im Labor hergestellt und haben die gleiche chemische Struktur wie ihre natürlichen Gegenstücke. Beide Arten von Zusatzstoffen können für Hunde sicher und nützlich sein. Natürlich gewonnene Zusatzstoffe bieten möglicherweise zusätzliche Nährstoffe, die in der natürlichen Nahrung des Hundes vorkommen. Synthetische Zusatzstoffe hingegen ermöglichen eine präzise Kontrolle über die Nährstoffzusammensetzung des Futters und können gezielt eingesetzt werden, um spezifische Bedürfnisse zu erfüllen.

Übrigens: Der Nährstoffgehalt eines Hundefutters sinkt sich im Laufe der Zeit. Ein Hundefutter das Alleinfuttermittel ausgewießen ist, muss aber bis zum ausgewiesenen MHD alle essentiellen Nährstoffe ausreichend aufweisen können. Der Nährstoffgehalt liegt darum bei den meisten Hundefuttern über den Richtwerten, was die Gefahr einer Überversorgung mit sich bringt. 

Obwohl synthetische Zusatzstoffe im Hundefutter sicher und nützlich sein können, gelten sie bei einigen Hundebesitzern als schlecht. Dies liegt hauptsächlich an Bedenken bezüglich der künstlichen Herstellung und der Wahrnehmung, dass natürliche Inhaltsstoffe immer gesünder seien. Einige Hundebesitzer bevorzugen daher natürliche Zusatzstoffe, da sie davon ausgehen, dass sie weniger verarbeitet und chemisch modifiziert sind. Darüber hinaus besteht die Sorge, dass synthetische Zusatzstoffe möglicherweise nicht so gut vom Körper des Hundes aufgenommen werden wie natürliche Inhaltsstoffe. Es ist wichtig zu betonen, dass synthetische Zusatzstoffe, wenn sie von seriösen Herstellern in angemessenen Mengen verwendet werden, kein grundsätzliches Risiko darstellen und in vielen Fällen eine sinnvolle Ergänzung des Hundefutters darstellen können.

Fazit

Für Fertigfutter, dass als Alleinfuttermittel verkauft werden soll, sind Zusatzstoffe notwendig, um sicherzustellen, dass Dein Hund eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung erhalten. Ob natürliche oder synthetische Zusatzstoffe verwendet werden, ist dabei weniger entscheidend als die Qualität des Futters insgesamt. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind die Grundpfeiler für ein glückliches und gesundes Hundeleben.  

Empfehlung

Als zertifizierte Ernährungsberaterin empfehle ich eine ausgewogene Ernährung auch über Abwechslung im Napf sicher zustellen. Wenn Dein Hund keine Unverträglichkeiten oder andere Krankheiten hat, kannst Du sowohl die Sorten einer Marke, als auch verschiedene Marken und auch die Futterarten (z.b. Nass und Trockenfutter) mischen. Es gibt keinen Grund, dass Dein Hund nur ein bestimmtes Gericht essen sollte. Im Gegenteil, er wird es Dir die Abwechslung im Napf danken, genauso wie Du gerne jeden Abend etwas anderes isst und nicht 7 Tage die Woche das selbe. 

Dein Hund hat bisher immer nur eine Sorte gefressen und Du möchtest das nun ändern? Kein Problem, lass es nur langsam angehen, damit sein Verdauungstrakt sich an die vielen neuen Lebensmittel gewöhnen kann. Mehr darüber kannst Du hier lesen: „Futtersorten mischen“

Du hast individuelle Fragen zur Ernährung Deines Hunde?
Unsere Ernährungsberaterin ist gerne für Dich da!

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